Gemeinsam spanische Fachkräfte integrieren

Pressekonferenz zur Unterzeichnung einer Absichtserklärung für eine gezielte Integration spanischer Zuwanderer in den Arbeitsmarkt der Region Stuttgart

© Handwerkskammer Region Stuttgart Absichtserklärung für eine gezielte Integration spanischer Zuwanderer in den Arbeitsmarkt der Region Stuttgart unterzeichnet (Foto: HWK Region Stuttgart)
Absichtserklärung für eine gezielte Integration spanischer Zuwanderer in den Arbeitsmarkt der Region Stuttgart unterzeichnet (Foto: HWK Region Stuttgart)

Das Spanische Generalkonsulat Stuttgart und 8 deutsche Arbeitsmarktorganisationen aus der Region Stuttgart haben am 13. Juli 2017 eine gemeinsame Absichtserklärung für die Förderung der Arbeitsmarktintegration spanischer Zuwanderer unterzeichnet.
Ziel der Erklärung ist es, gemeinsame Aktivitäten und Projekte umzusetzen, den Informations-und Wissensaustausch zu verbessern sowie die Anlauf- und Beratungsstellen für spanische Zuwanderer in der Region Stuttgart zu vernetzen.
Der spanische Generalkonsul Carlos Medina Drescher hatte zur feierlichen Unterzeichnung in das Spanische Generalkonsulat Stuttgart eingeladen.

Stuttgart ist nach wie vor eine beliebte Zuwanderungsregion in Baden-Württemberg. Nach der erst vor kurzer Zeit bewältigten Wirtschaftskrise kommen viele Spanier in die Region auf der Suche nach einen Arbeitsplatz oder einer Ausbildung, darunter sind insbesondere auch junge, qualifizierte Spanierinnen und Spanier.

Der spanische Generalkonsul Carlos Medina Drescher betonte in seinem Grußwort die Arbeitnehmerfreizügigkeit als große Errungenschaft der Europäischen Union: Für Spanische Auszubildende und Fachkräfte sei sie eine Chance, ihre Berufs-und Karriereträume auch außerhalb ihrer Heimatländer zu verwirklichen. „Überwindet man die anfänglichen Hürden, wie die Sprach- oder Anpassungsschwierigkeiten, führt das zum Erfolg, sowohl für die Arbeitsuchenden als auch für die Unternehmen”, sagte Generalkonsul Carlos Medina Drescher.

Neben dem Spanischen Generalkonsulat ist das Welcome Center Stuttgart eine weitere wichtige Adresse für spanische Fachkräfte in Stuttgart. Die gemeinsame Erstanlaufstelle der Landeshauptstadt Stuttgart und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart unterstützt internationale Fachkräfte und Neubürger im Auftrag der Fachkräfteallianz Region Stuttgart. Mit 5,3 Prozent sind sie zur Zeit die viertgrößte nationale Gruppe unter den Ratsuchenden. „Netzwerkarbeit ist für eine gelungene Integration das A und O: Nur vor diesem Hintergrund kann das Welcome Center seine Lotsen-Funktion erfolgreich wahrnehmen und die Integration spanischer Zuwanderer in die regionale Wirtschaft gelingen. Das zeigt auch eine Initiative, bei der wir zuletzt spanischen Auszubildenden Praktikumsplätze vermitteln konnten, da alle Akteure dank der etablierten Strukturen schnell reagieren konnten”, erklärte WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg, der zugleich einer der beiden Sprecher der Fachkräfteallianz Region Stuttgart ist.
 
Als Vertreter der Spanischen Botschaft ist Angel de Goya Castroverde extra aus München zur Unterzeichnung gekommen. Im Juli hat die Abteilung Arbeit und Soziales eine neue Beratungsstelle in Stuttgart eröffnet, um spanische Fachkräfte auf ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt zu begleiten und zu unterstützen.
Der Botschaftsrat freute sich sehr über das große Engagement deutscher Organisationen, die die Absichtserklärung unterzeichneten, und sprach ihnen seinen Dank aus. „Im heutigen Europa ist die Freizügigkeit der Arbeitnehmer innerhalb der Union, wie auch die Mobilität, ohne die Förderung einer gelebten Willkommenskultur und der Integration der ausländischen Fachkräfte nicht denkbar.“

Wie eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration tatsächlich funktionieren kann, darüber berichteten Dietmar Schweitzer, ED. Züblin AG und seine spanische Fachkraft. Seit März 2017 ist Albert Mercè Sampere als Bauingenieur bei Züblin tätig. Er wurde bereits im Vorfeld gut vorbereitet, da er über das katalanische Fachkräfteabkommen nach Baden-Württemberg gekommen ist.

Udo Stähle und Alvaro Custardoy Torrez, Gipser Stähle Stuckateurbetrieb, können rückblickend ebenfalls von einer überaus gelungenen Integration berichten. Alvaro Custardoy Torrez, der anfangs kaum Deutsch konnte und der mittlerweile seine komplette Stuckateurausbildung abgeschlossen hat, ist für Udo Stähle in jeder Hinsicht ein „Glücksfall“: Er könnte es sich sogar vorstellen, ihm die Unternehmensnachfolge anzuvertrauen.

Die nächste gemeinsame Veranstaltung des Netzwerks ist bereits in Planung: Unter dem Motto “Spanische Fachkräfte, ein Mehrwert für Ihr Unternehmen – Europäische Arbeitsmobilität erfolgreich nutzen!” sind am 8. November 2017 interessierte Unternehmen, Multiplikatoren und Experten in die IHK Region Stuttgart eingeladen. Arbeitgeber können sich über aktuelle Projekte informieren und vernetzen. Spanische Fachkräfte, die bereits erfolgreich in ein Unternehmen integriert sind, berichten über ihre Erfahrungen.

Unterzeichner der Absichtserklärung sind die Agentur für Arbeit Stuttgart, das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. mit dem  CET  – Center for European Trainees, der DGB Bezirk Baden-Württemberg, die Fachkräfteallianz Region Stuttgart, die IHK Region Stuttgart, die Handwerkskammer Region Stuttgart, die Spanische Botschaft, das spanische Generalkonsulat Stuttgart und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart mit dem Welcome Center Stuttgart.

Weitere Informationen:
WRS-Presseservice

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