“Die Fachkräfteengpässe in den Unternehmen in Deutschland weiten sich aus und werden zur Herausforderung für die gesamte Wirtschaft.” So fasste Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) die Ergebnisse des DIHK-Arbeitsmarktreports 2018 zusammen.
Die Auswertung “Fachkräfte gesucht wie nie!” beruht auf knapp 24.000 Unternehmensantworten.
Mittlerweile ist für 60 Prozent der deutschen Betriebe der Fachkräftemangel das Geschäftsrisiko Nummer eins, vor acht Jahren waren es 16 Prozent.
Insgesamt rund 1,6 Millionen Stellen in Deutschland könnten nach DIHK-Hochrechnungen längerfristig nicht besetzt werden, erläuterte Dercks. Entsprechend fürchte fast die Hälfte aller Befragten um ihre Wachstumspotenziale, beinahe ebenso viele rechneten mit Angebotseinschränkungen oder damit, Aufträge ablehnen zu müssen.
Besonders betroffen ist der Erhebung zufolge die Baubranche, aber auch die Gesundheits- und Sozialdienstleister, Logistik- und Verkehrsunternehmen, die Bildungswirtschaft sowie das Gastgewerbe und die Sicherheitswirtschaft.
Das Fehlen qualifizierter Mitarbeiter sei inzwischen ein “volkwirtschaftlicher Engpass”, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer, und verwies etwa auf die negativen Folgen für den Infrastruktur-Ausbau oder mangelnde Transportkapazitäten aufgrund von Fahrermangel.
Dercks plädierte deshalb für eine umfassende Fachkräftesicherungsstrategie mit den wichtigsten Elementen Ausweitung der Beschäftigungspotenziale, Stärkung der Beruflichen Bildung und qualifizierte Zuwanderung.